Brahms, Johannes: Sinfonie Nr. 2 & 3
Pressestimmen
Weitere Pressestimmen
Der Mann und die Muskeln
2023/02/11, Heidenheim, Festspielhaus Congress Centrum Winterballett La StradaMarco Goeke | Ballett
Nino Rota | Musik
Regelrechten Donner trägt ebenso die Musik bisweilen zum Ganzen bei. Denn auch Marcus Bosch und die Cappella Aquileia lassen von Zeit zu Zeit die Muskeln spielen. Mit Akkordeon, Celesta, Klavier oder drei Saxophonen ist der Orchesterapparat spezieller als sonst und anstonsten üppig ausgestattet. Wobei Nino Rotas höchst qualitätvolle Musik oft sogar minimalistisch in Erscheinung tritt, aber, denn sie kommt schließlich und endlich vom Film und nicht zuletzt von einem Komponisten, der mit allen Wassern gewaschen und in jedem Genre zu Hause war, auch das schäumende Klangbad kennt. Hier wie fort fühlten sich Marcus Bosch und die Cappella in ihrem Element.
La Strada. Das Winterballett (...) kam, sah und siegte.
Große und großartige Klänge
2023/02/01, Mönchengladbach, Theater Konzertsaal Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3 d-MollProkofjew: Sinfonie Nr. 5 B-Dur
Es war sicher das politisch heikelste Sinfoniekonzert der Saison, vielleicht aber auch das schönste. Die Rede ist vom Gastspiel des Dirigenten Marcus Bosch bei den Niederrheinischen Sinfonikern und dessen Rheydter Aufführung im Konzertsaal des Theaters.
(...)Aber Prokofjew ist auch ein Feingeist, ein Formen- und Farben-Erfinder mit Avantgarde-Ambition. Diese Mischung ist ungemein anregend, gerade wenn sie zwischen dem sachlich-impulsiven Bosch und den hochengagierten Niederrheinischen Sinfonikern verhandelt wird. Das Publikum zeigte sich begeistert.
Großer Jubel fürs Elefantenkonzert
2023/01/31, Krefeld, Seidenweberhaus Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3 d-MollProkofjew: Sinfonie Nr. 5 B-Dur
Gastdirigent Marcus Bosch und der Klaviervirtuose Konstantin Emelyanov glänzten mit einer Interpretation, die für russische Künstler ungewöhnlich ist. Wie er das „unspielbare“ Werk bändigte.
(...)So genossen die Zuhörer eine großartige und aufgrund ihrer Andersartigkeit ungemein fesselnde Wiedergabe auf allerhöchstem Niveau, dem die Niederrheinischen Sinfoniker - umsichtig geleitet von Gastdirigent Marcus Bosch – sorgsam abgewogenes und adäquates Geleit gaben.
(...)Vom Gastdirigenten überlegen und sorgfältig geführt, stellte das in allen Belangen bestens disponierte Orchester die musikalischen Gedanken wie auch die rhythmische Vielfalt (mit teils tänzerischen Anklängen) der vier sehr gegensätzlichen Sätze überzeugend dar. Bosch hatte die Zügel zwar fest in der Hand, konnte aber auch loslassen, um der Vielzahl solistischer Glanzleistungen Raum zu geben. Großer Beifall.
Rhapsodie in Sahne
2023/01/07, Heidenheim, Festspielhaus Congress Centrum Werke von Astor Piazzolla (Oblivion, Aconcagua) für Bandeon und Orchester, Gershwin (Rhapsody in Blue), Strauss (Schlagobers) u.a.Das alles zusammen mit den Stuttgartern Philharmonikern, die sich einmal mehr als großartiger Klangkörper zeigten - das war schon ein sensationeller Auftakt des Jahres. Das Publikum genoss staunend und fast atemlos, um schließlich in begeisterten Applaus auszubrechen. Marcus Bosch hat wieder einmal ein Händchen für das Besondere bewiesen und damit ebenso wie mit seinem wie immer souveränen Dirigat überzeugt.
Auch damit hätte der Abend enden können, und es wäre ein voller Erfolg gewesen. Marcus Bosch setzte aber noch einen drauf und legte noch einen anderen Strauß nach. Rasant stellte er das Publikum unter Donner und Blitz mit der gleichnameigen Schnellpolka von Johann Strauß (Sohn), ein Gewitter, das mit seinem Tempo seinen mitreißenden Rhythmen seine Wirkung nicht verfehlte. Jetzt kannte die Begeisterung des Publikums kein Ende mehr, aber Marcus Bosch weiß eben, wie man den Saal endgültig zum Brodeln bringt.
Ein schlagsahniges 2023 allerseits!
2023/01/05, Fürth, Stadttheater Werke von Astor Piazzolla (Oblivion, Aconcagua) für Bandeon und Orchester, Gershwin (Rhapsody in Blue), Strauss (Schlagobers) u.a.Wenn das alte Jahr in Scherben fällt, muss man die Bruchstücke wegkehren. So dachte sich das auch Dirigent Marcus Bosch, der mit den Stuttgarter Philharmonikern das Neujahrskonzert 2023 im Stadttheater mit Rhapsodien, also musikalischen Bruchstücken, einläutete. Da werden Themen aufgegriffen, verfolgt und auf einmal abgebrochen und später neu zusammengesetzt. Während das aufmerksame Orchester sich in elegischen Streichpassagen ergeht, lassen Piazzolla und Levickis das Akkordeon fauchen, stöhnen, krächzen und spucken. Nach der Pause ein selten zu hörendes Werk von Richard Strauss (Schlagobers). (...) Entsprechend "süß" klingt die Suite. Eine solche Musik würde einen Walt-Disney-Film aus dessen GLanzperiode vortrefflich untermalen. Bloß, allzu viel ist ungesund. Darum entlässt Bosch, dem heimischen Publikum als Nürnberger GMD-Vorgänger noch bestens vertraut, die Fürther mit zwei Wiener Magenbittern: mit der furiosen Polka "Unter Donner und Blitz" von Johann Strauß (Sohn), sowie dem Radetzkymarsch von Strauß (Vater). Schön.
Jahreszeiten wie aus dem Bilderbuch
2022/11/01, Heidenheim, Festspielhaus Congress Centrum Joseph Haydn - "Die Jahreszeiten"Im Festspielhaus erklangen im Rahmen der Meisterkonzerte Joseph Haydns "Jahreszeiten". Marcus Bosch, die Cappella Aquileia, die drei Gesangssolisten und gleich drei Chöre ließen keine Wünsche offen.
Heidenheims Opernfestspieldirektor und sein Festival-Orchester holten aus diesem immer noch gern unterschätzten Stück Musik alles heraus, was herauszuholen ist. Ziemlich wahrscheinlich sogar noch mehr, jedenfalls kann man es sich schlichtweg nicht vorstellen, wie man Haydns "Jahreszeiten" besser spielen könnte, dynamisch aufregender, pointierter, durchhörbarer, packender, nicht nur die Hörer fesselnd, auch eindeutig die Instrumentalisten selber, die an allen Pulten mit sichtlichem Spaß Höchstleistungen abrufen. Und dann der Streicherklang! Kein parfümiertes Vibratobad, sondern die klare, direkte Ansprache, exakt genau so, wie man sich den klassischen Sound der Wiener Klassik in seinen schönsten Träumen ausmalt.
Jahreszeiten wie aus dem Bilderbuch.
Die Norddeutsche Philharmonie Rostock feiert 125. Geburtstag
2022/09/13, Rostock Goldmark: Konzertouvertüre Im FrühlingStrauss: Orchesterlieder - Ein Heldenleben
Seit 2020 ist der schon ab 2018 als Conductor in residence hier arbeitende Marcus Bosch Chefdirigent des Orchesters, das nach einer von rigiden Sparmaßnahmen der Landesregierung bestimmten Phase und mit einem nunmehrigen Mitgliederstand von 60 Musiker:innen das Musikleben nicht nur Rostocks prägt: eingeschlossen höchst innovative Angebote in Form neuer, variabler Formate zwischen Klassik und Pop. Bosch sieht da große Aufgaben auf sich und das Orchester zukommen: einen Neuanfang nach der Pandemie sowie verstärkte Bemühungen, um sich "das Publikum zu erhalten, neues Publikum zu erschaffen und Berührungspunkte zu finden"(Marcus Bosch). Schließlich passt da auch das Bekenntnis: "(...)Das, was wir hier machen, ist so unglaublich bunt, divers und überraschend gegensätzlich - das ist wirklich toll."
Womit wir bei jenem Konzert wären, das als Jubiläums- und erstes Philharmonisches Konzert der neuen Spielzeit statt fand und wohl genau dem entsprach, was dem Dirigenten und leidenschaftlichen Musikvermittler Bosch nicht nur verbal ureigenstes Anliegen ist. (...) Bosch konnte dabei auf einen hochprofessionellen, bestens miteinander agierenden Orchesterapparat setzten und ihm mühelos all jene spieltechnischen und gestalterischen Fähigkeiten abfordern. Einmal mehr offenbarten die Norddeutschen Philharmoniker eine bestechende Souveränität im Umgang mit auch anspruchsvollsten Werken und einen Musiziergestus, der die hier bei Goldmark und Strauss so besonders offenliegende spätromantisch-expressive Faszination mit geradezu explodierender Musikallität verband. Da blieben keine Wünsche offen!(...)
Fazit: Rund 45 Minuten einer von Bosch zwischen verklärender Sanglichkeit, schriller Ironie hemmungslos, ja entfesselt scheinender Drastik und hymnischer Grandiosomanie geradezu atemlos machenden, ungemein fesselnden Wiedergabe, für die es nur eine Konsequenz geben konnte: tosenden Beifall eines enthusiasmierten Pubikums und damit das passende Präsent zum 125. Geburtstag dieses Orchesters.
Klassiker der Sinfonische Filmmusik
2022/08/18, Essen, Alfried-Krupp-Saal Korngold, Gershwin, Williams, u.a.Essener Philharmoniker spielen zum Saisonstart Klassiker der Filmmusik – das Publikum ist begeistert. (…) Ein langer Abend mit ganz großem Ohrenkino (…) verlangte dem Publikum eine Menge Konzentration und Kondition ab, fand aber (…) ungewöhnlich begeisterte Resonanz. (…) Auf dem Podium waren die Philharmoniker dann in Mahler-formatiger Großbesetzung und bester Disposition angetreten – eine Saxofonistin allerdings zu spät (die Bahn!), sodass das Riesenprogramm kurzerhand umgepackt werden musste. Kein Problem für den umtriebigen Gastdirigenten Marcus Bosch, der zudem wortreich und interessant moderierte. (…), wie andererseits Bernhard Herrmanns Musik zu Hitchcocks „Psycho“ die berühmte Mordszene in der Dusche – von den Streichern wahrhaft messerscharf ausgeleuchtet – zum gepflegten Gruseln anregte.(…) Jubel zum Schluss und zwei Zugaben um halb elf.
Bosch treibt die Cappella Aquileia zu Höhenflügen
2022/07/29, Schwäbisch Gmünd, Festival Europäische Kirchenmusik Brahms: Violinkonzert in D-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr.7Dirigent Marcus Bosch treibt die Cappella Aquileia im Münster zu Höhenflügen. Das Publikum (…) erlebte ein wahres Tönefeuerwerk höchster Qualität, als das Orchester "Cappella Aquileia" mit Soloviolinistin Eldbjørg Hemsing unter Leitung von Marcus Bosch (…) spielten. (…) Das begeisterte, dieses nahtlose, sich impulsierende Miteinander von Solisten und Orchester, mit Boschs „leichte“ Hand geführte Ensemble. (…) Die Musikerinnen und Musiker, wie an unsichtbaren Fäden von den Händen des Dirigenten geführt, brachen auf zu einem instrumentalen Parforceritt zum Ende des „Allegro con brio“. Sie sind Liebhaber des Besonderen, diese Orchestermitglieder. Hohes Können in der Beherrschung ihrer Instrumente, große Bühnenpräsenz, das Ausfeilen von Details und vorbehaltlose Zusammenarbeit machen „Cappella Aquileia“ nicht nur zu einem Excelenz-Orchester der Opernfestspiele Heidenheim, sondern führen es zu einem international bekannten Renommee. Dirigent Bosch, der in dieser Aufführung seinem Siegel als „Hör-Verführer“ voll entsprach, verleitet seine Instrumentalisten zu Höhenflügen, die hohe Standards setzen.
Meister seines Faches
2022/07/29, Schwäbisch Gmünd, Festival Europäische Kirchenmusik Brahms: Violinkonzert in D-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr.7Und so kam das Konzert einer Offenbarung gleich: man erlebte ein glänzend aufgelegtes Orchester, das mit offensichtlicher Musizierfreude und in kongenialem Zusammenwirken mit dem Dirigenten zwei Großwerke der Musikgeschichte zum Klingen brachte. (…) Marcus Bosch erwies sich auch hier als Meister seines Faches: Wo nötig, führte er behutsam die Solistin und sorgte mit sicherem Dirigat für eine perfekte Übereinstimmung zwischen Soloinstrument und Orchester, (…). Dagegen nahmen Marcus Bosch und sein Orchester (…) bei der großen 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven keine Rücksicht mehr auf die Akustik des Kirchenraums. Es habe auch richtig geknallt, als Beethoven dieses Werk damals aufführte; Beethoven, (…) habe provoziert. (…) Und so erlebte man eine sehr eigenwillige Interpretation, in der Marcus Bosch die Sinfonie einerseits mit rasanten Tempi anging, andererseits die dynamischen Kontraste extrem stark herausarbeitete. (…) Rasant, laut, straff, die Akustik gerade noch so unter Kontrolle haltend, mit hochdramatischen Pausen, steuerte das Werk auf sein grandioses Finale zu, in dem das Orchester sichtbar Schwerstarbeit verrichtete. Bravorufe und nicht enden wollender Beifall von den überwältigten Zuhörern. (…)