Bruckner, Anton: Sinfonie Nr. 9 d-Moll
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A Night in Paris
2023/07/27, Heidenheim, Rittersaal Schloss Hellenstein Werke von Offenbach, Ravel, Saint-Saens, Massenet, Gounod, Thomas und Franchomme(...) Die Ouvertüre zu Orpheus in der Unterwelt von Jaques Offenbach (...) war der perfekte Einstieg. (...) Die Stuttgarter Philharmoniker boten ihn voll verführerischer Leichtigkeit, zeichneten die Zärtlichkeit, mit der sich Orpheus und seine Eurydike einst geliebt haben mochten, und wann bitte hätte der Cancan je seine Wirkung verfehlt? Da war auch diese "Last Night" (...) keine Ausnahme. Im Nu versetzte das Orchester unter Boschs Leitung sein Publikum mit so viel Lockerheit und Schwung direkt zum Pigalle mit seinem munteren Treiben. (...)
Die Stuttgarter Philharmoniker standen in nichts nach und gaben mit La Valse von Maurice Ravel die Grundlage für rastlose Tanzschritte in einer brodelnden Leidenschaft - eine Pracht war dieser ungestüme Walzer in all seinem Schwung und Übermut, dann und wann durch Passagen wie Raunen oder Grollen durchsetzt.(...)
Zumal die Stuttgarter Philharmoniker mit all den Solisten, (...) hier unter dem souveränen Dirigat von Marcus Bosch wie ein Schweizer Uhrwerk brillierte.
Kammermusikalische Intimität
2023/07/23, Heidenheim, Festspielhaus Verdi - Streichquartett e-Moll (Fassung für Streichorchester)Korngold - Violinkonzert D-Dur op. 35
Dvorak - Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88
Wie sehr das Festspielorchester der Cappella Aquileia aich im sinfonischen Repertoire punkten kann, demonstriert Marcus Bosch am Folgetag im Galakonzert zunächst mit einer dramaturgischen Brücke von den beiden Verdi_Opern des Jahrgangs zum Streichquartett e-Moll (...). In der Streichorchesterfassung von Lucas Drews setzt der Festspielchef auf eine fein dynamisierte, Felix Mendelssohn abgelauschte Eleganz, die nach der Pause auch der "Achten" von Dvorak sehr zu gute kommt, die Bosch in luzider Leichtigkeit und vorwärtsdrängender Frische ausformt. (...)
Marcus Bosch motiviert sein Orchester dabei zu kammermusikalischer Intimität in großer Besetzung.
Stürmisch wie die Sinfonie war der Beifall
2023/07/23, Heidenheim, Festspielhaus Verdi - Streichquartett e-Moll (Fassung für Streichquartett)Korngold - Violinkonzert D-Dur op. 35
Dvorak - Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88
Dvorak rocks. (...)Die Cappella Aquileia unter der Leitung von Marcus Bosch setzte aber auch Dvoraks 8. Sinfonie G-Dur op. 88 wirklich spektakulär um. (...)Das war eine Meisterleistung, und prompt nach dem furiosen Schlussakkord standen die Zuhörer auch schon, um ihrem Jubel freien Lauf zu lassen: Stürmisch wie die Sinfonie war der Beifall, und zudem durften Cappella Aquileia und Marcus Bosch begeisterte Rufe entgegennehmen für diese Darbietung, die jeden "Bravo"-Ruf mehr als verdient hat.
Das war das letzte Stück des Abends, und in die Pause war das Publikum noch mit dem Gedanken gegangen, wie das eben Gehörte noch getoppt werden solle. (...)
Der Auftakt des Abends gehörte Verdi (...). Viel Beifall für die Umsetzung gab es auch hier (...) Also: Verdi war gut, aber (Stephen) Waarts (Violine) rocks. Dvorak sowieso. Und die Cappella Aquileia auch.
Gestaltungslust und Feingliedrigkeit
2023/07/22, Heidenheim, Festspielhaus Giuseppe Verdi - Giovanna d'Arco...Da merkt man in jeder detailgenau ausgearbeiteten Phrase der Cappella Aquileia, wie sehr es Marcus Bosch ein Anliegen ist, diesen Verdi gleichsam zu rehabilitieren. Der künstlerische Direktor der Opernfestspiele, (...) macht deutlich, wie signifikant noch die kleinsten Notenwerte und feinsten Pianissimi sind - vom ersten aufregend flirrenden Crescendo des Vorspiels an, das im Festspielhaus von Heidenheim zu einer Nervenerregungsmusik mutiert, die das aus dem hochgefahrenen Graben agierende Orchester mit einer unbändigen Gestaltungslust und Feingliedrigkeit interpretiert. (...)
Marcus Bosch verschreibt sich mit seinem Orchester einer historisch informierten Aufführungspraxis, die entschieden mit Klangklischees bricht und mit höchster Differenziertheit, sprechender Artikulation und Abstinenz des Vibrato das Unerhörte der Frühromantik hörbar macht.
So hingebungsvoll wie noch nie
2023/07/21, Heidenheim, Festspielhaus Giuseppe Verdi - Don Carlo...Dass Festspielintendant Marcus Bosch Sänger dieses Kalibers zu den Opernfestspielen Heidenheim locken kann, muss damit zu tun haben, dass diese es genießen, mit dem Maestro zusammenzuarbeiten. (...)
Marcus Bosch erarbeitet seinen Verdi eben so ungleich genauer und authentischer, als dies an jenen Opernhäusern üblich ist, (...). Seine forsch drängenden Tempi maximieren nicht nur die Spannung, sie basieren auf Verdis Partituranweisungen, und sie eröffnen neue Möglichkeiten, die Vorstellungen des Komponisten an geschärfter Artikulation und Phrasierungskunst beherzt in die Tat umzusetzen. (...) Die Stuttgarter Philharmoniker folgen Bosch so hingebungsvoll wie noch nie in den letzten Festspieljahren. Fantastisch!
Inspirierendster Deutscher Verdidirigent
2023/07/20, Heidenheim, Festspielhaus Giuseppe Verdi - Giovanna d'Arco...Umso erstaunlicher, welche Nuancen und Wirkungen Marcus Bosch mit seiner glänzend disponierten Cappella Aquileia aus der oft sehr grob gestrickten Musik herausholte. Bosch, Seele und Motor des Festivals, ist nach Will Humburg gewiss der inspirierendste deutsche Verdidirigent. Er operiert für einen schlanken, hellen Klang, der dennoch nicht motorisch wirkt, sondern den instrumentalen Farben etwa der Holzbläser, aber auch den melancholischen Einbrüchen der Harmonik Raum gibt. Bosch phrasiert gestisch, begleitet sängerfreundlich und belebt die Metrik durch atmende Rubati, ohne dabei sentimental zu werden. Bei ihm überzeugt das Stück selbst dort noch, wo es musikalisch durchhängt.
Cappella Aquileia zeigt sich in Höchstform
2023/07/20, Heidenheim, Festspielhaus Giuseppe Verdi - Giovanna d'Arco(...)Wäre das allein schon sehenswert, so gibt es dann ja auch noch die Musik - und was für eine (...)
Denn die Cappella Aquileia unter Marcus Bosch zeigte sich in Höchstform. Mit welcher Leichtigkeit sie die Pracht und Farbigkeit der Musik umsetzte, das war schon eine reife Leistung und ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Cappella Aquileia weiterentwickelt hat. (...) Etwa eine Viertelstunde lang gab es tosenden Applaus, und das sehr häufig im Stehen gegeben.
Ganz großes Musiktheater
2023/07/07, Heidenheim, Schloss Hellenstein, Rittersaal Giuseppe Verdi - Don CarloDer weltweit tätige Chefdirigent Marcus Bosch leitete am Freitagabend eine prachtvolle Premiere in seiner Heimatstadt Heidenheim. Das Publikum des Opernereignisses bejubelt die Inszenierung, die großartigen Solisten, den Brünner Chor, das Stuttgarter Orchester. (...)
Die Stuttgarter Philharmoniker ermöglichen eine differenzierte Interpretation mit großer Aufmerksamkeit für die leisen, die lyrischen Passagen. (...) Marcus Bosch behandelt die gelegentlich etwas sperrige Komposition mit feiner Akkuratesse im Detail und elegantem Schwung im Ganzen. Er kultiviert die leisen Töne und hebt das lyrische Potenzial der Verdi-Oper. Man würde auch ohne die Inszenierung, ohne Szene und Schauspiel die Dramatik, den Weltenumbruch der spanischen Zeit nur aus der von Bosch inszenierten Musik heraus empfinden. Ganz großes Musiktheater.
Auf diesem Niveau gar nicht ohne ihn
2023/07/07, Heidenheim, Schloss Hellenstein, Rittersaal Giuseppe Verdi - Don CarloDie Bürgerschaft ihrerseits wird begrüßt vom künstlerischen Direktor und Dirigenten Marcus Bosch. Er steht tatsächlich unmittelbar vor Beginn der diesjährigen "Don-Carlo-Premiere" neben dem roten Teppich, der hineinführt in den Rittersaal. Lächelt einladend, schüttelt hier die Hand, nickt da aufmunternd. Er freut sich über seine defilierenden Gäste, diese sich über seine Honneurs.
2023 also Verdis "Don Carlo" im Rittersaal (845 Plätze), nicht die einzige szenische Oper Verdis der Festspiele. Parallel noch wird die "Giovanna d'Arco" gegeben, eine seiner frühen, unbekannteren Opern, die Heidenheim seit 2016 vorstellt. Bosch also hat alle Hände voll zu tun: die Einstudierung zweier Opern (plus zweier Konzertprogramme) und dann binnen 24 Tagen zwölf Aufführungen. Ob das ehrgeizig oder schon zu viel sei? – geht eine Frage an ihn. Er bleibt gelassen: "Im Lichte einer Generalmusikdirektoren-Tätigkeit ist diese Dichte nicht ungewöhnlich." Festspiele seien nun mal intensiv – und er genieße es. Vielleicht geht die ganze Sache in dieser Ballung und auf diesem Niveau auch gar nicht ohne ihn: Als Vorsitzender der deutschen Generalmusikdirektoren-Konferenz hat er beste bundesrepublikanische Kontakte – und seine Ohren zum Engagement der Solisten praktisch überall.
Im Zeichen des Zeichens
2023/07/07, Heidenheim, Schloss Hellenstein, Rittersaal Giuseppe Verdi - Don CarloMarcus Bosch und den Stuttgarter Philharmonikern gelingt es vorzüglich, einerseits die realistische herbe Sprödigkeit dieser Partitur nicht künstlich aufhellend zu verwässern, anderseits dennoch den Trostatem dieser Musik Gehör zu verschaffen. So differenziert bekommt man das nicht alle Tage zu hören.