Marcus Bosch

Pressestimmen

1. Philharmonisches Konzert

2011/09/23, Meistersingerhalle Nürnberg Leoš Janáček: Sinfonietta
Alban Berg: 5 Orchesterlieder nach Texten von Peter Altenberg
Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 1 D-Dur "Titan"
Nürnberger Zeitung, 26. September 2011, Thomas Heinold
Und allem Anfang wohnt ein Zauber inne

Mahlers erste Sinfonie bestätigte die gewonnenen Eindrücke: Die Musiker der Staatsphilharmonie gestalteten die mit subtiler Spannung aufgeladene Naturlaut-Poesie, die akustischen Farbwechsel und die mit dramatischen Gespür entwickelten Steigerungen in einem organischen, auch in den Feinheiten aubalancierten Dialog - Bosch hat hier mit dem Orchester schon fruchtbare Arbeit geleistet. Seine sehr gelungene und unkoventionelle Interpretation entdeckte viele zarte, ja versöhnliche Momente im Mahlerschen Klangkosmos, dieser lebenslang offenen Wunde. Wüsste man es nicht besser, könnte man trotz der eruptiven Steigerungen und dem düsteren "Bruder-Jakob"-Thema dieses Werks sich Mahler als glücklichen Menschen vorstellen.

 

 

 

Beethoven: "Fidelio"

2011/07/08, Opernfestspiele Heidenheim Ludwig van Beethoven: "Fidelio"
Heidenheimer Zeitung, 11. Juli 2011, Manfred F. Kubiak
Freiheit, die ich meine

Bosch und die aufmerksam mitgehenden Nürnberger Symphoniker agieren sehr durchhörbar, dynamisch fein austariert, nahezu kammermusikalisch angelegt, wobei aber die der Oper als solcher innewohnende Kraft wahrnehmbar unter der Oberfläche pulsiert, ohne durch plakative Ausbrüche vergeudet zu werden.

 

 

Beethoven: "Fidelio"

2011/07/08, Opernfestspiele Heidenheim Ludwig van Beethoven: "Fidelio"
Schwäbische Post, 09. Juli 2011, Rainer Wiese
Große Oper Heidenheim

Ja, das ist große Oper. Kein Hauch mehr vom Hauskonzertcharme früherer Opernversuche im Heidenheimer Rittersaal unter freiem Himmel. Jetzt erleben wir Musiktheater auf dem soliden Niveau großstädtischer Häuser. [...] Marcus Bosch leitet den Abend mit seinem aufmerksamen, gestaltenden Dirigat und strahlt gelassene Führungskraft ebenso aus wie heiteren Spaß an Werk und Aufführung. Eine sehr schöne Aufführung, großartige Musik, viel Kunstfertigkeit und großes Können, ein Höhepunkt im Kulturjahr 2011.

 

Beethoven: "Fidelio"

2011/07/08, Opernfestspiele Heidenheim Ludwig van Beethoven: "Fidelio"
Schwäbische Zeitung, 11. Juli 2011, Günter Buhles
Raffiniert: Beethoven in Blau-Weiß-Rot

Nach kleinen Intonationsmängeln in den Hörnern und Celli bei der Ouvertüre beeindruckte das Festspielorchester Nürnberger Symphoniker unter dem souverän dirigierenden Maestro in allen Aspekten. Das war authentischer Beethoven.

 

 

Beethoven: Fidelio

2011/07/08, Opernfestspiele Heidenheim Ludwig van Beethoven: "Fidelio"
Opernglas, 10. Oktober 2011, J.-M. Wienecke
Fidelio

Nach vorübergehenden Turbulenzen in der Festspielleitung ist mit der Direktion von Marcus Bosch Ruhe und Kontinuität auf Hellenstein zurückgekehrt. Und auf das programmatische Konzept stimmt wieder. Der umtriebige Dirigent fand in Beethovens anspruchsvoller Partitur eine gute Plattform, seine Kompetenzen unter Beweis zu stellen.

 

 

 

Strauss: "Arabella"

2011/05/01, Theater Aachen Richard Strauss: "Arabella"
Theater pur, 01. Juni 2011, Andreas Falentin
Kalte Bilder

Neun Jahre war er GMD in Aachen, hat das Orchester so richtig nach vorne gebracht und die Konzertauslastung um das Dreifache gesteigert. Jetzt wechselt er nach Nürnberg. Allein der fantastisch musizierte dritte Akt zeigt, welch ein Verlust das ist. Genaue Durchdringung der Partitur, individuelle Interpretation und transparente und dynamische Umsetzung kennzeichnen auch in dieser Produktion seinen Dirigierstil.

Mozart: "Don Giovanni"

2011/02/20, Theater Aachen Wolfgang Amadeus Mozart: "Don Giovanni"
Aachener Zeitung, 22. Februar 2011, Armin Kaumanns
Wunderbar musiziert, schlecht gefummelt

Als geradezu großartig muss man die musikalische Leistung des Ensembles bezeichnen. Generalmusikdirektor Marcus Bosch zündet schon in der Ouvertüre eine Klangrakete nach der anderen: Fein ziseliertes Holz verschmilzt mit glasklarem, beseeltem Streicherklang, die Pauke drückt auf die Drama-Tube, und alles schwingt und singt ganz wunderbar. Phänomenal später die Aussteuerung des Aachener Sinfonieorchesters im Spagat zwischen Sängerdienlichkeit und emotionaler Tiefenschärfe.

Mozart: "Don Giovanni"

2011/02/20, Theater Aachen Wolfgang Amadeus Mozart: "Don Giovanni"
Opernnetz.de, 22. Februar 2011, Andreas Falentin
Projektionsfigur für unterdrückte Triebe

Marcus R. Bosch und das erneut auf höchstem Niveau agierende Sinfonieorchester Aachen tragen den eigenwilligen Interpretationsansatz mit. Schon die Ouvertüre ist auf den Gegensatz von harmonischem, fast phlegmatischem Streicherteppich und keck dazwischen schreienden Trompeten und Pauken ausgerichtet. Bosch lässt die leicht gekürzten Rezitative am Hammerflügel begleiten und gestaltet die dynamischen und Tempo-Relationen so, dass sich der Abend zu einem großen Bogen fügt.

Mozart: "Don Giovanni"

2011/02/20, Theater Aachen Wolfgang Amadeus Mozart: "Don Giovanni"
Klenkes, 25. Februar 2011, Regine Müller
"Don Giovanni" - Kraftfeld im Orchestergraben

Das eigentliche Kraftfeld des Abends ist jedoch im Orchestergraben angesiedelt. Dort lässt GMD Marcus R. Bosch keinen Zweifel daran, dass er "Don Giovanni" für ein überwiegend düsteres, hoch dramatisches Stück Musiktheater hält, das mit fataler Konsequenz auf die Katastrophe zusteuert. Bosch wählt sehr rasche, nervöse Tempi und lässt das Orchester historisch informiert musizieren. [...] Der kammermusikalische Ansatz baut enorme Energien auf und führt zu frappierenden Entladungen.

Tschaikowsky: "Mazeppa"

2011/01/30, Theater Aachen Peter I. Tschaikowsky: "Mazeppa"
Der neue Merker , 01. Februar 2011, Andreas Hauff

Insgesamt lässt die Inszenierung Tschaikowskis Musik viel Raum. Das will in diesem Fall viel bedeuten, denn unter GMD Marcus Bosch spielt das Sinfonieorchester Aachen mit einer solchen Sorgfalt und Leidenschaft, dass manch größeres Orchester an einem größeren Haus davor verblassen dürfte. An diesem Abend ist jedes Motiv, jede Phrase, jede Dissonanz, jede Pause in einer Weise durchgehört und ausgeführt, dass sich beim Hörer das Gefühl vollkommener Selbstverständlichkeit einstellt: So und nicht anders, meint man, müsse die Musik fließen, und die Menschen auf der Bühne bräuchten mit deisem Fluss nur zu atmen und zu singen, um all das zu erzählen, was Tschaikowski in seine Musik hineimgelegt hat.

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