Marcus Bosch

Pressestimmen

Die Norddeutsche Philharmonie Rostock feiert 125. Geburtstag

2022/09/13, Rostock Goldmark: Konzertouvertüre Im Frühling
Strauss: Orchesterlieder - Ein Heldenleben
das Orchester, 01. November 2022, Ekkehard Ochs
Lange Tradition und lebendige Gegenwart

Seit 2020 ist der schon ab 2018 als Conductor in residence hier arbeitende Marcus Bosch Chefdirigent des Orchesters, das nach einer von rigiden Sparmaßnahmen der Landesregierung bestimmten Phase und mit einem nunmehrigen Mitgliederstand von 60 Musiker:innen das Musikleben nicht nur Rostocks prägt: eingeschlossen höchst innovative Angebote in Form neuer, variabler Formate zwischen Klassik und Pop. Bosch sieht da große Aufgaben auf sich und das Orchester zukommen: einen Neuanfang nach der Pandemie sowie verstärkte Bemühungen, um sich "das Publikum zu erhalten, neues Publikum zu erschaffen und Berührungspunkte zu finden"(Marcus Bosch). Schließlich passt da auch das Bekenntnis: "(...)Das, was wir hier machen, ist so unglaublich bunt, divers und überraschend gegensätzlich - das ist wirklich toll."
Womit wir bei jenem Konzert wären, das als Jubiläums- und erstes Philharmonisches Konzert der neuen Spielzeit statt fand und wohl genau dem entsprach, was dem Dirigenten und leidenschaftlichen Musikvermittler Bosch nicht nur verbal ureigenstes Anliegen ist. (...) Bosch konnte dabei auf einen hochprofessionellen, bestens miteinander agierenden Orchesterapparat setzten und ihm mühelos all jene spieltechnischen und gestalterischen Fähigkeiten abfordern. Einmal mehr offenbarten die Norddeutschen Philharmoniker eine bestechende Souveränität im Umgang mit auch anspruchsvollsten Werken und einen Musiziergestus, der die hier bei Goldmark und Strauss so besonders offenliegende spätromantisch-expressive Faszination mit geradezu explodierender Musikallität verband. Da blieben keine Wünsche offen!(...)
Fazit: Rund 45 Minuten einer von Bosch zwischen verklärender Sanglichkeit, schriller Ironie hemmungslos, ja entfesselt scheinender Drastik und hymnischer Grandiosomanie geradezu atemlos machenden, ungemein fesselnden Wiedergabe, für die es nur eine Konsequenz geben konnte: tosenden Beifall eines enthusiasmierten Pubikums und damit das passende Präsent zum 125. Geburtstag dieses Orchesters.

Klassiker der Sinfonische Filmmusik

2022/08/18, Essen, Alfried-Krupp-Saal Korngold, Gershwin, Williams, u.a.
WAZ Essen, 19. August 2022, Klaus Elbrecht
Konzert mit Filmmusik: 'Psycho' in der Essener Philharmonie

Essener Philharmoniker spielen zum Saisonstart Klassiker der Filmmusik – das Publikum ist begeistert. (…) Ein langer Abend mit ganz großem Ohrenkino (…) verlangte dem Publikum eine Menge Konzentration und Kondition ab, fand aber (…) ungewöhnlich begeisterte Resonanz. (…) Auf dem Podium waren die Philharmoniker dann in Mahler-formatiger Großbesetzung und bester Disposition angetreten – eine Saxofonistin allerdings zu spät (die Bahn!), sodass das Riesenprogramm kurzerhand umgepackt werden musste. Kein Problem für den umtriebigen Gastdirigenten Marcus Bosch, der zudem wortreich und interessant moderierte. (…), wie andererseits Bernhard Herrmanns Musik zu Hitchcocks „Psycho“ die berühmte Mordszene in der Dusche – von den Streichern wahrhaft messerscharf ausgeleuchtet – zum gepflegten Gruseln anregte.(…) Jubel zum Schluss und zwei Zugaben um halb elf.

Bosch treibt die Cappella Aquileia zu Höhenflügen

2022/07/29, Schwäbisch Gmünd, Festival Europäische Kirchenmusik Brahms: Violinkonzert in D-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr.7
Gmünder Tagespost, 01. August 2022, Gise Kayser-Gantner
Das Tempo in Beethovens Siebter Sinfonie entfesselt

Dirigent Marcus Bosch treibt die Cappella Aquileia im Münster zu Höhenflügen. Das Publikum (…) erlebte ein wahres Tönefeuerwerk höchster Qualität, als das Orchester "Cappella Aquileia" mit Soloviolinistin Eldbjørg Hemsing unter Leitung von Marcus Bosch (…) spielten. (…) Das begeisterte, dieses nahtlose, sich impulsierende Miteinander von Solisten und Orchester, mit Boschs „leichte“ Hand geführte Ensemble. (…) Die Musikerinnen und Musiker, wie an unsichtbaren Fäden von den Händen des Dirigenten geführt, brachen auf zu einem instrumentalen Parforceritt zum Ende des „Allegro con brio“. Sie sind Liebhaber des Besonderen, diese Orchestermitglieder. Hohes Können in der Beherrschung ihrer Instrumente, große Bühnenpräsenz, das Ausfeilen von Details und vorbehaltlose Zusammenarbeit machen „Cappella Aquileia“ nicht nur zu einem Excelenz-Orchester der Opernfestspiele Heidenheim, sondern führen es zu einem international bekannten Renommee. Dirigent Bosch, der in dieser Aufführung seinem Siegel als „Hör-Verführer“ voll entsprach, verleitet seine Instrumentalisten zu Höhenflügen, die hohe Standards setzen.

Meister seines Faches

2022/07/29, Schwäbisch Gmünd, Festival Europäische Kirchenmusik Brahms: Violinkonzert in D-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr.7
Rems-Zeitung, 04. August 2022, Berhard Fauser
Kontraste extrem stark herausgearbeitet

Und so kam das Konzert einer Offenbarung gleich: man erlebte ein glänzend aufgelegtes Orchester, das mit offensichtlicher Musizierfreude und in kongenialem Zusammenwirken mit dem Dirigenten zwei Großwerke der Musikgeschichte zum Klingen brachte. (…) Marcus Bosch erwies sich auch hier als Meister seines Faches: Wo nötig, führte er behutsam die Solistin und sorgte mit sicherem Dirigat für eine perfekte Übereinstimmung zwischen Soloinstrument und Orchester, (…). Dagegen nahmen Marcus Bosch und sein Orchester (…) bei der großen 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven keine Rücksicht mehr auf die Akustik des Kirchenraums. Es habe auch richtig geknallt, als Beethoven dieses Werk damals aufführte; Beethoven, (…) habe provoziert. (…) Und so erlebte man eine sehr eigenwillige Interpretation, in der Marcus Bosch die Sinfonie einerseits mit rasanten Tempi anging, andererseits die dynamischen Kontraste extrem stark herausarbeitete. (…) Rasant, laut, straff, die Akustik gerade noch so unter Kontrolle haltend, mit hochdramatischen Pausen, steuerte das Werk auf sein grandioses Finale zu, in dem das Orchester sichtbar Schwerstarbeit verrichtete. Bravorufe und nicht enden wollender Beifall von den überwältigten Zuhörern. (…)

Neue Klarheit ins Wagnerdunkel

2022/07/22, Rittersaal Schloss Hellenstein Richard Wagner: Tannhäuser
Concerti, 23. Juli 2022, Peter Krause
Wagner kommt vom Müssen - und von Mendelssohn

Es muss nicht immer Bayreuth sein: Der dirigierende Intendant Marcus Bosch und der Regisseur Georg Schmidleitner beweisen auf der schwäbischen Alb unter freiem Himmel mit einem gefeierten Sängerensemble, wie stimmig und erhellend ihr neues Wagner-Bild ist. Überhaupt sind es bei den Opernfestspielen Heidenheim im Vergleich zum Bayreuther Branchenprimus in Wagnerdingen nicht die etablierten großen Namen, sondern Sänger, die Marcus Bosch als dirigierender Intendant handverlesen ausgesucht hat - und denen er den Sprung ins schwere Fach zutraut. Bosch beweist, dabei mehr als eine glückliche Hand zu haben. Marcus Bosch beweist: Wagner schöpft aus der Leichtigkeit der Spieloper. Dieses Konzept geht indes auch direkt von Marcus Bosch aus, der sich seinerseits von den Klischees dessen befreit, was ein (allzu) deutsches Musikdrama wohl zu sein hat. Er zelebriert nicht den Zukunftsmusiker Richard Wagner, vielmehr zeigt Bosch, woher Wagner seine Inspiration bezog und aus welchen Wurzeln er sein Werk entwickelte. Im fein transparenten Spaltklang der Suttgarter Philharmoniker ist das zunächst die luzide Instrumentationskunst eines Felix Mendelssohn, den Wagner darum beneidete und dafür über verunglimpfte. Es ist die im „Tannhäuser“ durchscheinende Frühromantik eines Carla Maria von Weber, und es ist die Helligkeit der Spieloper eines Albert Lortzing, die bei den flotten, am Sprachfluss orientierten Tempi … aufscheint. Marcus Bosch`sicht auf das Werk bringt eine ganz neue Klarheit ins Wagnerdunkel: Und der Abendstern (die Venus!) strahlt an diesem herrlichen Sommerabend von Heidenheim weit bis nach Bayreuth.

Wagners 'Tannhäuser' gegen den Strich gebürstet

2022/07/22, Heidenheim, Rittersaal Schloss Hellenstein Richard Wagner: Tannhäuser
Orpheus, 01. September 2022, Antje Rößler
Shoppen, bis der Papst kommt - Wagners 'Tannhäuser' gegen den Strich gebürstet

Regisseur Georg Schmiedleitner und Dirigent Marcus Bosch bringen Wagners „Tannhäuser“ ins baden-württembergische Heidenheim. Das größte Opernfestival des Bundeslandes hat wohl auch den schönsten Spielort: die Rittersaal-Ruine der Stauferburg Hellenstein. (…) Am Pult lotet Marcus Bosch mit den Stuttgarter Philharmonikern die Musik differenziert aus. Er betont eher die federnde Leichtigkeit als das schwere romantische Pathos. (…) Die Atmosphäre in der Burgruine, unter lauem Abendhimmel, ist einfach grandios.

Tannhäuser fand hervorragende Sachverwalter

2022/07/22, Heidenheim, Rittersaal Schloss Hellenstein Richard Wagner: Tannhäuser
Das Opernglas, 01. September 2022, J. M. Wienecke
Opernfestspiele Heidenheim - Tannhäuser

Die gespielte Dresdner Erstfassung des „Tannhäuser“ aus dem Jahr 1845 fand in den Stuttgarter Philharmonikern und Festspielchef Marcus Bosch am Pult hervorragende Sachwalter. Das Orchester der Landeshauptstadt bewies hohe Kompetenz, beeindruckte mit schön herausgearbeiteten Soli, spielte durchweg mit Leidenschaft. Bosch spielte seine Qualitäten als erfahrener Opern-Profi aus und trug das sängerische Personal dabei auf Händen. Er nutzte die dramatischen Höhepunkte, um mit fordernder Geste entsprechende Wirkung zu entfalten, was auf mitreißende Weise gelang. (…) Das Publikum reagierte durchweg begeistert. Der Beweis, bei einem Open Air auch anspruchsvolle Kost erfolgreich wagen zu können, war erbracht.

Sternstunde in Heidenheim

2022/07/21, Festspielhaus Heidenheim Giuseppe Verdi: I due Foscari
Kieler Nachrichten, 26. Juli 2022, Jürgen Gahre
Opernfestspiele Heidenheim bringen den jungen Verdi auf die Bühne

Dass man sich … auf die Veröffentlichung der CD freuen kann, liegt daran, dass musikalisch eine Sternstunde in Heidenheim stattgefunden hat. Es ist phantastisch, wie kraftvoll Marcus Bosch die leidenschaftliche Musik des jungen Verdi aufflammen lässt, wie beim ihm selbst die einfachen Hm-ta-ta Rhythmen vital klingen und dem Pulsschlag des Lebens gleichen. Wundervoll auch sein ungemein subtiles Eingehen auf die Sänger, die er immer wieder zu gestalterischen Spitzenleistungen bringt.

So muss lebendiges Musiktheater klingen

2022/07/21, Heidenheim, Festspielhaus Giuseppe Verdi: I due Foscari
Scherzo, 31. Juli 2022, Barbara Röder
'I due Foscari': So muss lebendiges Musiktheater klingen

Musikalischer Leiter Marcus Bosch dirigiert die Cappella Aquileia mit großer musikalischer Raffinesse (…): stille Intimität, ungestümes Leiden, schauderndes Wehklagen. (…) So muss Live-Musiktheater klingen. (…) Der Abend endete in einem Klima einhelliger Begeisterung, das Publikum stand auf. Bravo!

Im Sumpf der Korruption

2022/07/21, Heidenheim, Festspielhaus Giuseppe Verdi: "I due Foscari"
Orpheus, 01. September 2022, Dr. Klaus Billand
Im Supf der Korruption

Unkonventionelle-ausdrucksstarke Interpretation von Verdis „I due Foscari“. (…) Marcus Bosch, seit 2010 künstlerischer Leiter der Opernfestspiele Heidenheim, dirigierte die bestens aufgelegte Cappella Aquileia und den ebenso stimmstarken wie großen Tschechischen Philharmonischen Chor Brünn akzentuiert und hebt Dramatik der relativ geringen Handlung in der noch stark auf Nummern setzenden Partitur hervor.

«   Seite 4 von 53   »