Marcus Bosch

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G. Verdi: "Macbeth"

2015/07/03, Opernfestspiele Heidenheim Rittersaal Schloss Hellenstein Giuseppe Verdi: "Macbeth"
Klassikinfo.de, 06. Juli 2015, Tobias Hell
Mord und Mond „Machtspiele”, so lautet das Motto, unter das die Opernfestspiele in Heidenheim ihr diesjähriges Programm gestellt haben. Ein Thema so alt wie die Menschheit selbst, das auch in der Musik immer wieder seine Spuren hinterlassen hat. Sei es Schostakowitschs Abrechnung mit der Stalin-Ära, die im Konzertkalender des Festivals ebenfalls eine zentrale Position einnimmt oder auch die bissigen Couplets, in denen Jacques Offenbach das Treiben der Pariser Oberschicht aufs Korn nahm, und die auch beim Eröffnungskonzert mit Vesselina Kasarova ihre Wirkung nicht verfehlten. Herzstück ist aber natürlich auch 2015 wieder die große Opernproduktion, für die man passend zum Festivalmotto wohl kaum ein besseres Stück hätte wählen können als Giuseppe Verdis „Macbeth“, der in der malerischen Ruine des Rittersaals von Schloss Hellenstein bestens aufgehoben scheint. Und wenn am Premierenabend auch noch pünktlich zur Schlafwandelszene der Lady die Krähen über der Bühne kreisen und sich ein echter Mond langsam aus den Wolken schält, scheint die Szenerie perfekt. ... ... . Selten dürfte man den in sanftem Piano beginnende und immer mehr zur lautstarken Anklage anschwellende „Patria oppressa“-Chor derart eindringlich hören wie hier. Auch und vor allem weil Dirigent und Festivalleiter Marcus Bosch trotz Open Air-Ambiente nicht einfach nur auf den großen plakativen Effekt setzt, sondern mit den bestens disponierten Stuttgarter Philharmonikern gerade in den leisen Momenten der Partitur wiederholt zu großer Form aufläuft. So etwa im feinfühligen Umgang mit den klar herausgearbeiteten Holzbläsern in der erwähnten Schlafwandelszene. Bosch denkt Verdis frühes Nachtstück nicht nur hier stets mit wissendem Blick auf das Spätwerk des Komponisten und legt so dessen Modernität frei. ...



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