Marcus Bosch

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G. Verdi: "Ein Maskenball"

2015/06/14, Oper Nürnberg Giuseppe Verdi: "Ein Maskenball"
Neue Musik Zeitung, 16. Juni 2015, Wolf-Dieter Peter
Verdis "tinta nera" - Ein "Ballo in Maschera" mit anderen Farben im Staatstheater Nürnberg Ein Maskenball auf der Bühne, der vom Team Vincent Boussard-Christian Lacroix(!) gestaltet wird, dazu Verdis schmissiges „Hmtata“ – das müsste doch ein süffiger Abend samt einem dekorativen Königsmord werden. Doch das Bühnenteam und GMD Marcus Bosch überraschten mit ganz anderen Akzenten. Vielleicht sollten die vier Seiten, in denen Dirigent Bosch die neuen Erkenntnisse der Verdi-Forschung und der kritischen Werkausgabe zusammenfasst, als Vorspann über den schwarzen Bühnenvorhang laufen. Denn selbst der vorgebildete Verdi-Liebhaber ist natürlich durch das jahrzehntelange Hören bisheriger „Italianità“ „verbildet“: vokales Auftrumpfen, veristisches Outrieren, letztlich Anna Russels berüchtigtes „Anything you can sing, I can sing louder“. Bosch führt speziell an, wie viel „Piano“ Verdi komponiert und vorgeschrieben hat, dazu differenzierte Akzentuierungen und Expressionen. Schon zu Verdis Lebzeiten wurde vieles nicht beachtet, so dass Verdi schrieb, er habe seine Opern nie so gehört, wie er sie komponiert habe … Bosch machte nun mit vielen dieser Vorschriften Ernst – und plötzlich machte das „neue“ Piano mehr als sonst das innere Elend, die „miseria nera“ der Figuren hörbar. ...



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