Marcus Bosch

Pressestimmen

Walküren in der Stadt oder die Magie des Genies

2023/04/14, Palma de Mallorca, Teatre Trui de Palma Richard Wagner: Die Walküre Akt 1
Arnold Schönberg: Begleitmusik zu einer Lichtspielszene op. 34
Richard Wagner: Die Walküre 'Wotans Abschied'
arabalears, 16. April 2023, J.A. Mendiola
Valquíries a Ciutat o la màgia del geni

Das Symphony Orchestra of the Balearic Islands unter der Leitung von Marcus Bosch präsentierte uns im Trui Teatre den ersten Akt von 'Die Walküre' und 'Wotans Abschied'.
Die Formation folgte perfekt den Hinweisen von Marcus Bosch, der Sicherheit, Meisterschaft, Eleganz und Autorität von dem kraftvollen Auftakt an zeigte, mit dem diese menschliche Liebesgeschichte beginnt, nach einem mythologischen Prolog, von dem die metallischen Echos der Rheintöchter erhalten bleiben, während Bratschen und zweite Violinen ein Feuer aufrechterhalten, mit dem er perfekt einen Sturm beschreibt, der vom Donner der Pauken gekrönt wird. Es war die Ankündigung eines außergewöhnlichen Abends.


Original: L’Orquestra Simfònica de les Illes Balears, dirigida per Marcus Bosch, ens va oferir, al Trui Teatre, el primer acte de La valquíria i L’adeu de Wotan.
La formació va seguir a la perfecció les indicacions d’un Marcus Bosch que va exhibir seguretat, domini, elegància i autoritat des del vigorós preludi amb el qual s’obre aquesta humana història d’amor, després d’un pròleg mitològic del qual queden els ecos metàl·lics de les filles del Rin, mentre violes i segons violins mantenen un re amb el qual descriu a la perfecció una tempesta coronada amb la tronada dels timbals. Era l’anunci d’una excepcional vetllada.

Beklückende Perfektion

2023/04/14, Palma de Mallorca, Teatre Trui de Palma Richard Wagner: Die Walküre Akt 1
Arnold Schönberg: Begleitmusik zu einer Lichtspielszene op. 34
Richard Wagner: Die Walküre 'Wotans Abschied'
Mallorca Magazin, 13. Juli 2023, Martin H. Müller
Es blühte das Wälsungenblut - Wagner in Weltklasse

Was Marcus Bosch mit einem handverlesenen Ensemble aus etablierten Wagnersängerinnen- und Sängern und den Balearensinfonikern gestern Abend im Trui Teatre auf die Bühne gezaubert hat, war in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Zum einen war es für viele wahrscheinlich eine Erstbegegnung mit dem Genie aus Bayreuth (…); zum anderen ist eine derartige Weltklasse-Besetzung auch in Palma, (…) nicht alltäglich.
(…)rund um das durchweg mit größtmöglicher Textverständlichkeit deklamierende Sängerensemble brachte Bosch die raffiniert orchestrierte Partitur mit ihren sinnlich-bildhaften Klangkombinationen in einer beglückenden Perfektion zum Blühen, die noch vor zehn Jahren mit diesem Orchester nicht machbar gewesen wäre. Bei aller Klangmächtigkeit und Strahlkraft blieb der Sound stets transparent. Im Interview hatte Bosch betont, er sehe Wagner "durch die schlanke Brille", und genau damit ließ er die Weihrauchnebel verdampfen, die in so vielen Aufführungen das musikalische Geschehen eintrüben und verdunkeln. (…) Die narkotische Wirkung der Wagnerschen Klangästhetik blieb erhalten und es erfüllte sich, was der Dirigent erhofft hatte: diese "Walküre" geriet zur Einstiegsdroge für Wagner-Neulinge und machte bereits Wagner verfallenen "alten Hasen" wieder deutlich, warum sie diese Musik lieben.
(…) und beschloss damit einen ohne Abstriche beglückenden Wagner-Abend, der vom Publikum entsprechend enthusiastisch gefeiert wurde. Bitte mehr davon, gerne mit Marcus Bosch als spiritus rector.

Der Messias von Händel für Ostern in Bellini

2023/04/07, Italien, Catania, Teatro Massimo Bellini Georg Friedrich Händel: Messias HWV 56
I Vespri, 09. April 2023, Aldo Mattina
Il Messiah di Händel per la Pasqua del Bellini

Das Dirigat von Marcus Bosch war ein Triumph der Farben und bedeutete auch eine sorgfältige Lektüre der Barockstile (Wechsel von Klavier und Stark, höchste Genauigkeit der Dynamik…), die auf die schnelle Reaktion der Instrumente übertragen wurden, (…) während der Chor, der mit der gewohnten Weisheit von Luigi Petrozziello unterrichtet wurde, die sanften kontrapunktischen Architekturen in ein ätherisches Licht erhob und ihnen eine ganz menschlichen Dynamik und Körperlichkeit verlieh, weil der Mensch in der Vision von Händel der Protagonist ist, dem der Allerhöchste die Welt und die Verbreitung des Glaubens übergibt.

Original: La conduzione di Marcus Bosch è stata un trionfo di colori, denotando anche un’attenta lettura degli stilemi barocchi (alternanza di piano e forte, massima accuratezza della dinamica…) trasmessi alla pronta risposta degli strumenti (...) mentre il coro, istruito con la solita sapienza da Luigi Petrozziello, ha elevato in eterea luce le levigate architetture contrappuntistiche impregnandole di un dinamismo ed una corporeità tutta umana perché è l’uomo, nella visione di Händel, il protagonista cui l’Altissimo consegna il mondo e la diffusione della fede.

Der Mann und die Muskeln

2023/02/11, Heidenheim, Festspielhaus Congress Centrum Winterballett La Strada
Marco Goeke | Ballett
Nino Rota | Musik
Heidenheimer Zeitung, 13. Februar 2023, Manfred F. Kubiak
Der Mann und die Muskeln

Regelrechten Donner trägt ebenso die Musik bisweilen zum Ganzen bei. Denn auch Marcus Bosch und die Cappella Aquileia lassen von Zeit zu Zeit die Muskeln spielen. Mit Akkordeon, Celesta, Klavier oder drei Saxophonen ist der Orchesterapparat spezieller als sonst und anstonsten üppig ausgestattet. Wobei Nino Rotas höchst qualitätvolle Musik oft sogar minimalistisch in Erscheinung tritt, aber, denn sie kommt schließlich und endlich vom Film und nicht zuletzt von einem Komponisten, der mit allen Wassern gewaschen und in jedem Genre zu Hause war, auch das schäumende Klangbad kennt. Hier wie fort fühlten sich Marcus Bosch und die Cappella in ihrem Element.
La Strada. Das Winterballett (...) kam, sah und siegte.

Große und großartige Klänge

2023/02/01, Mönchengladbach, Theater Konzertsaal Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll
Prokofjew: Sinfonie Nr. 5 B-Dur
Rheinische Post, 06. Februar 2023, ark
Große und großartige Klänge - auch das Auge hört mit

Es war sicher das politisch heikelste Sinfoniekonzert der Saison, vielleicht aber auch das schönste. Die Rede ist vom Gastspiel des Dirigenten Marcus Bosch bei den Niederrheinischen Sinfonikern und dessen Rheydter Aufführung im Konzertsaal des Theaters.
(...)Aber Prokofjew ist auch ein Feingeist, ein Formen- und Farben-Erfinder mit Avantgarde-Ambition. Diese Mischung ist ungemein anregend, gerade wenn sie zwischen dem sachlich-impulsiven Bosch und den hochengagierten Niederrheinischen Sinfonikern verhandelt wird. Das Publikum zeigte sich begeistert.

Großer Jubel fürs Elefantenkonzert

2023/01/31, Krefeld, Seidenweberhaus Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll
Prokofjew: Sinfonie Nr. 5 B-Dur
Rheinische Post, 01. Februar 2023, Heide Oehmen
Großer Jubel fürs Elefantenkonzert von Sergej Rachmaninow

Gastdirigent Marcus Bosch und der Klaviervirtuose Konstantin Emelyanov glänzten mit einer Interpretation, die für russische Künstler ungewöhnlich ist. Wie er das „unspielbare“ Werk bändigte.
(...)So genossen die Zuhörer eine großartige und aufgrund ihrer Andersartigkeit ungemein fesselnde Wiedergabe auf allerhöchstem Niveau, dem die Niederrheinischen Sinfoniker - umsichtig geleitet von Gastdirigent Marcus Bosch – sorgsam abgewogenes und adäquates Geleit gaben.
(...)Vom Gastdirigenten überlegen und sorgfältig geführt, stellte das in allen Belangen bestens disponierte Orchester die musikalischen Gedanken wie auch die rhythmische Vielfalt (mit teils tänzerischen Anklängen) der vier sehr gegensätzlichen Sätze überzeugend dar. Bosch hatte die Zügel zwar fest in der Hand, konnte aber auch loslassen, um der Vielzahl solistischer Glanzleistungen Raum zu geben. Großer Beifall.

Rhapsodie in Sahne

2023/01/07, Heidenheim, Festspielhaus Congress Centrum Werke von Astor Piazzolla (Oblivion, Aconcagua) für Bandeon und Orchester, Gershwin (Rhapsody in Blue), Strauss (Schlagobers) u.a.
Heidenheimer Zeitung, 09. Januar 2023, Marita Kasischke
Rhapsodie in Sahne

Das alles zusammen mit den Stuttgartern Philharmonikern, die sich einmal mehr als großartiger Klangkörper zeigten - das war schon ein sensationeller Auftakt des Jahres. Das Publikum genoss staunend und fast atemlos, um schließlich in begeisterten Applaus auszubrechen. Marcus Bosch hat wieder einmal ein Händchen für das Besondere bewiesen und damit ebenso wie mit seinem wie immer souveränen Dirigat überzeugt.
Auch damit hätte der Abend enden können, und es wäre ein voller Erfolg gewesen. Marcus Bosch setzte aber noch einen drauf und legte noch einen anderen Strauß nach. Rasant stellte er das Publikum unter Donner und Blitz mit der gleichnameigen Schnellpolka von Johann Strauß (Sohn), ein Gewitter, das mit seinem Tempo seinen mitreißenden Rhythmen seine Wirkung nicht verfehlte. Jetzt kannte die Begeisterung des Publikums kein Ende mehr, aber Marcus Bosch weiß eben, wie man den Saal endgültig zum Brodeln bringt.

Ein schlagsahniges 2023 allerseits!

2023/01/05, Fürth, Stadttheater Werke von Astor Piazzolla (Oblivion, Aconcagua) für Bandeon und Orchester, Gershwin (Rhapsody in Blue), Strauss (Schlagobers) u.a.
Fürther Nachrichten, 09. Januar 2023, Reinhard Kalb
Ein schlagsahniges 2023 allerseits!

Wenn das alte Jahr in Scherben fällt, muss man die Bruchstücke wegkehren. So dachte sich das auch Dirigent Marcus Bosch, der mit den Stuttgarter Philharmonikern das Neujahrskonzert 2023 im Stadttheater mit Rhapsodien, also musikalischen Bruchstücken, einläutete. Da werden Themen aufgegriffen, verfolgt und auf einmal abgebrochen und später neu zusammengesetzt. Während das aufmerksame Orchester sich in elegischen Streichpassagen ergeht, lassen Piazzolla und Levickis das Akkordeon fauchen, stöhnen, krächzen und spucken. Nach der Pause ein selten zu hörendes Werk von Richard Strauss (Schlagobers). (...) Entsprechend "süß" klingt die Suite. Eine solche Musik würde einen Walt-Disney-Film aus dessen GLanzperiode vortrefflich untermalen. Bloß, allzu viel ist ungesund. Darum entlässt Bosch, dem heimischen Publikum als Nürnberger GMD-Vorgänger noch bestens vertraut, die Fürther mit zwei Wiener Magenbittern: mit der furiosen Polka "Unter Donner und Blitz" von Johann Strauß (Sohn), sowie dem Radetzkymarsch von Strauß (Vater). Schön.

CD Rezension zu 'Beethoven - Die Geschöpfe des Prometheus'

2022/12/02 Beethoven - Die Geschöpfe des Prometheus
das Orchester, 01. Juli 2023, Karl Georg Berg
CD Rezension

Die Cappella Aquileia, (...) hat sich unter ihrem Leiter Marcus Bosch nun der kompletten Musik Beethovens zu dem Ballet Die Geschöpfe des Prometheus angenommen. Dirigent und Orchester setzen damit ihre CD-Reihe mit Beethovens Theaterkompositionen, (...) fort. Die jüngste Aufnahme ist dabei ein zündender Volltreffer. (...) So wie Prometheus den Menschen das Feuer brachte, so entfaltet diese neue Beethoven-CD auf fulminante Weise das gewaltige Feuer, das in dieser Musik steckt. Dies ist bereits vom ersten Takt der Ouvertüre an zu spüren: Da kribbelt es ganz gewaltig!
Marcus Bosch motiviert sein Orchester zu einem brillianten, luftigen und hellwachen Spiel. Die Fülle der dynamischen Nuancen und klangfarblichen Schattierungen ist verblüffend (...). Ganz besonders faszinieren überdies die effektvoll eingesetzten Steigerungen des Tempos, die immer wieder in fast schon rauschhafte Ekstase führen. Das ist Sinnkitzel pur - und lässt trotz fehlender Optik vor dem inneren Auge der Höhrerinnen und Höhrer ein pralles Bewegungstheater entstehen.
Die Wiedergabe ist so überragend frisch und mitreißend, so vibrierend in ihrem Charakter, dass sich die Frage nach aufführungspraktischen Prämissen erst gar nicht stellt. Es ist ein gutes Zeichen, dass heute ein derart spannungsvolles und idiomatisches Musizieren bei Beethoven möglich ist.
Bewertung: 5 von 5 Punkten

Jahreszeiten wie aus dem Bilderbuch

2022/11/01, Heidenheim, Festspielhaus Congress Centrum Joseph Haydn - "Die Jahreszeiten"
Heidenheimer Zeitung, 03. November 2022, Manfred F. Kubiak
Wo selbst der Hahn kräht auf dem Mist

Im Festspielhaus erklangen im Rahmen der Meisterkonzerte Joseph Haydns "Jahreszeiten". Marcus Bosch, die Cappella Aquileia, die drei Gesangssolisten und gleich drei Chöre ließen keine Wünsche offen.
Heidenheims Opernfestspieldirektor und sein Festival-Orchester holten aus diesem immer noch gern unterschätzten Stück Musik alles heraus, was herauszuholen ist. Ziemlich wahrscheinlich sogar noch mehr, jedenfalls kann man es sich schlichtweg nicht vorstellen, wie man Haydns "Jahreszeiten" besser spielen könnte, dynamisch aufregender, pointierter, durchhörbarer, packender, nicht nur die Hörer fesselnd, auch eindeutig die Instrumentalisten selber, die an allen Pulten mit sichtlichem Spaß Höchstleistungen abrufen. Und dann der Streicherklang! Kein parfümiertes Vibratobad, sondern die klare, direkte Ansprache, exakt genau so, wie man sich den klassischen Sound der Wiener Klassik in seinen schönsten Träumen ausmalt.
Jahreszeiten wie aus dem Bilderbuch.

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